Vier Felder – viele Dynamiken

Die Matrix des A_MMM ist mehr als ein Schema. Sie ist eine Verstehensfigur. Sie hilft, komplexe Beziehungslagen zu erfassen, ohne sie zu reduzieren.
Im Zentrum steht das Miteinander – zwischen Handlung, Struktur und Bedeutung.
Die vier Felder der Matrix
- Das Feld des Beobachtbaren (c-it1O) - 1. Ordnung
– äußere Strukturen, Prozesse, Regeln
– zählbar, messbar, formulierbar - Das Feld des Erlebten (c-me)
– Gefühle, Erwartungen, biografische Prägungen
– unsichtbar, aber spürbar - Das Feld des Gemeinsamen (c-us)
– Beziehung, Dialog, emergente Gestaltung
– weder privat noch rein objektiv – sondern geteilt und geschaffen - Das erweiterte Feld des Beobachtbaren (c-it2O) - 2. Ordnung
– vertiefte Strukturen und Prozesse der 2. Ordnung
– auf der Metaebene sind Dynamiken sichtbar, die tiefere systemische Muster offenbaren
Diese vier Felder überlagern sich nicht – sie bedingen einander.
Verständnis entsteht dort, wo sie in Beziehung treten.
Systemlogiken verstehen
Die Matrix bleibt nicht neutral. In jedem Feld wirken eigene Logiken – das heißt: eigene Arten, Sinn zu erzeugen und Handeln zu koordinieren.
Logik der Funktion
– Was funktioniert? Was dient dem Ziel?
– Typisch für Organisationen, Märkte, Systeme mit Zweckbindung.
– Wirkung: effizient, aber oft beziehungslos.
Logik der Beziehung
– Was hält uns verbunden? Was wird als stimmig erlebt?
– Wirksam in Familien, Freundschaften, Teams.
– Wirkung: tragfähig, aber nicht immer effizient.
Logik der Bedeutung
– Was erscheint mir sinnhaft? Was berührt mich?
– Entspringt der Innenwelt – aber prägt auch das Außen.
– Wirkung: tief, aber schwer zu kommunizieren.
Systemisch statt psychologisch
Wir folgen keiner psychischen Logik im engeren Sinn.
Es geht nicht um innere Zustände oder Diagnosen, sondern um das, was zwischen Menschen sichtbar wird – in Sprache, Verhalten, Struktur.
Was wir sehen, reicht nicht aus. Was im Inneren mitschwingt, macht Beziehung aus.
Das A_MMM rahmt auch das, was nicht messbar ist.
🔗 Weiterführende Verbindungen
- Zur Herkunft der Matrixform: Herkunft & Formkraft
- Zum Verstehen systemischer Dynamiken: Soziale Systeme
- Zur Integration von Innen- und Außenperspektive: .Mächtigung & Selbstbeziehung
- Zum Übergang in gemeinsame Sinnbildung: Resonanzraum
- Zur dialogischen Entfaltung: Die drei Wege
- Zur Arbeit mit der Matrix in der Praxis: Familienunternehmen